"Ich will heim Lisa.
Mich zipfts da an, da is' Oasch."

Das sagt die Vivian, das ist die rechte Blondine vom Cover. Die DVD hat mich ordentlich erschüttert, und zwar deshalb, weil ich mal mit einer Vivian zusammen war.
Nein, keine Namensgleichheit - ich meine mit einer vom Typus "Vivian". Eine wunderschöne, unglaublich erotisierende Frau, nach der sich alle umgesehen haben. Sie hätte Model sein können, in der Tat - allerdings hat ihr dazu immer das Selbstbewusstsein gefehlt.
Dennoch war sie genau die Vivian aus "Models" - schwer am Esoterik-Trip ("na du musst di schon a bissl mit de spiri, spiritistischn Sochn ausanandasetzn"), ständig auf Drogen ("ma i bin jo so zua"), ein lebender Schimpfwörter-Thesaurus und im tiefsten Inneren total unglücklich.
Gleichzeitig aber völlig unfähig zu erkennen, dass ihr Unglück daher rührt, dass sie in ihrem selbst entworfenen Mikrokosmos nichts anderes zulassen konnte als sich selbst. Jedes nach-aussen-gehen, jede Berührung ihrer Welt mit der Welt anderer Menschen war eine mögliche Gefahr, eine Möglichkeit, über etwas nicht die Kontrolle zu haben.
Wobei die Begriffe "drug-user" und "Kontrolle" in ein und demselben Menschen ja sicherlich gut zusammenpassen, nicht wahr...
Vivian's Problem ist, dass sie niemals das ausspricht, was sie sich von ihrem Gegenüber wünscht. Sie möchte von ihrem Partner ein "ich liebe dich" hören und ist selbst nicht dazu fähig, es zu sagen. Es ist natürlich immer fair, den anderen mit seinen eigenen Erwartungshaltungen zu überfrachten und dann damit alleine zu lassen. "Du weißt eh was ich mein, oder?"

Bei der Millionenshow tät ich jetzt den 50/50-Joker nehmen.