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Lokale Amusements

Naschmarkt, Welt der nicht enden wollenden Genüsse. Als ich heute, auf dem Weg zu B. war um den Schlüssel zur Wohnung zurückzugeben (weil ich - wider meinen Instinkt - ihre Karnikel fütterte anstatt sie ihrer endgültigen Bestimmung "Bratpfanne" zuzuführen), dachte ich an ein leckeres Abendmahl in gewohnter Umgebung, dem 4ten. Ich dachte an Bagel im POS oder besser noch (weil warm!) im Blue Orange, an Currywurst im Kiosk (unendlich gehyped im letzten Falter!), Toko-Ri-Sushi, Meegoreng bei Chang und wie das alles heißt, was man in der Gegend bekommt.
Dann aber: was ist wenn die alle zu haben in der Zeit zwischen den Feiertagen? Ein kulinarisches Winterloch, kwasi. Aber da war ich bereits am Naschmarkt angelangt und verfluchte mich, dass ich sowohl das angenehm ruhige Saigon als auch die leckere Wein&Co-Bar unbesucht hinter mir gelassen hatte. Alle Asiaten am Naschmarkt waren dichtest besetzt. Alle Asiaten? Nein! Der kleine "Ding Haw Thai Imbiss" hatte noch Platz. Wen der direkte Blick in die Küche nicht stört bekommt eine übersichtliche Speisekarte und ziemlich OKes Thai-Food. Zumindest war das rote Hühnercurry voll lecker (wie eine scharfe Version von Sateh-Sauce mit Huhn, Bambus und Ananas), dazu ein Gupf Reis und ein Thunfisch-Gurken-Salat, dessen heimtückische Schärfe mich ziemlich unvorbereitet traf.
Eher vermeiden: die Thom-Kha-Gai-Suppe. Trotz Aufforderung, sie scharf zu machen, war sie geschmacklich eher mau. Ausserdem: zu wenig Huhn, null Shrimps aber zu viel Pilze und Zitronengras. Dann doch lieber wieder ins Asia-Pavillon. Oder ins Aqua.

Dem asiatischen Essen kommt in meiner Nahrungsaufnahme besondere Bedeutung zu. Nicht nur, dass ich für exzellentes Sushi töten würde, nein, es gibt an sich fast nix in der thailändischen, vietnamesischen, japanischen und kantonesischen Küche, das man nicht ungschaut verspeisen könnte.
Ein Lokal hat sich da besonders hervorgetan, nämlich Chang Asian Noodles. Einprägsam in der Waaggasse 1 gelegen (als mittelbarer Nachbarbetrieb zum legendären Wieden-Bräu) bietet es den Wiednern, Ex-Wiednern und hoffentlich-bald-wieder-Wiednern (sowie der kleinen Randgruppe der bald-einmal-zum-ersten-Mal-Wiednern) sowie den jeweiligen -rinnen asiatisches Futter mit dem "bistdudeppertisdeslecker"-Faktor.
Das Chang vertritt keinen traditionellen asiatischen Stil in Reinkultur sondern bietet einen Stilmix - frei nach dem Motto: Wurscht, Hauptsache mit Nudeln. Sehr einprägsam die Karte: Man serviert seit vielen Jahren das, was man gut kann - und zusätzlich dazu 3 Gerichte in einer Wochenkarte.
Ich könnte ungschaut alles auf der Karte empfehlen, ehrlich (und ich glaube, ich habe schon alles mal gekostet, was es so gibt). Was sich aber als absolute Highlights bewährt haben:
- Fischbällchensuppe
- Hühnerspieße in Sateh-Sauce (gibt's in einer kleinen Variante als Vorspeise oder in big als Hauptgericht)
- Meegoreng (das sind lecker Curry-Nudeln mit Huhn, Gemüse und etwas, das wie Spinat aussieht, aber glaube ich keiner ist (I call it "Pseudospinat"). Drüber kommt Koriander. Nicht nur S. meint, dass es gar nie genug Koriander sein kann *g*)
Das Lokal kommt ein wenig yuppiemässig stylisch daher, es ist aber nicht so schlimm, dass man Angst haben müsste. Freundlich und hell könnte man es auch nennen, aber es hat das gewisse Etwas an poliertem Metall zuviel. Entsprechend zur trendy Aufmachung verkehrt dort ein ziemlich breites Spektrum an Publikum. Anzugfritzige Wichtigwichtln, Alternativszenisches, Funkhausmenschen, T.U.-Professoren nebst Assistenten, mein Friseur, ja sogar Arbeitskollegen habe ich dort schon gesichtet. Wer ins Chang essen geht, beweist zumindest was das Essen betrifft auf alle Fälle guten Geschmack. Und allzu teuer isst man auch nicht, denn Hauptspeisen kosten maximal 9 Oiro - was für die Qualität echt schwer in Ordnung ist.
Übrigens: Das Lokal ist klein, die Anzahl der gestopft werden wollenden Mäuler groß - Reservieren ist daher anzuraten. Das ist auch so ziemlich der einzige Minuspunkt, der mir einfällt: Platzknappheit, teilweise große Hektik und manchesmal ists ein bissl laut. Aber soooo gut. Und blöderweise hat das Chang ausgerechnet am Sonntag Ruhetag. Damn. Als lebensrettende Sofortmassnahme für S. hat dafür der Mitnehm-Service bereits gute Dienste geleistet. Und der Schanigarten im Sommer ist auch ganz schön hui.
Es gibt auch noch einen zweiten Chang im Andromeda-Tower auf der Donauplatte, aber da war ich noch nie und ich kenne auch niemanden, der schon mal dort gewesen wäre.

Zum virtuellen Chang hier clicken.

Es kann gar nicht genug betont werden wie wichtig es ist, sein Meegoreng in einer angenehmen Atmosphäre einzunehmen. Ich habe zu diesem Behufe eine treue Komplizin, wenn ich das so sagen darf. Wählen Sie ihre Begleitung ebenso weise.

Zum Schluchzen und Flennen ist mir, wenn ich derzähl von einem meiner absoluten Favoriten unter den Lokalen.
Das P.O.S., eigentlich "The Point Of Sale", war für 3 schöne Jahre lang mein "verlängertes Wohnzimmer", wie ich immer zu sagen pflegte.
Ich konnte solche Behauptung mit Leichtigkeit anstellen, schliesslich wohnte ich im selben Haus, 6 Stockwerke oberhalb. Und oh my god kann man sich was genialeres vorstellen als Sonntags aufzuwachen und sogar zum Frühstückmachen zu faul zu sein sondern sich einfach in den Lift zu stellen und [E] zu drücken und sich ein leckeres Frühstück machen zu lassen? Eben. Hinzu kommt: Wochenends wird Frühstück bis 17.00 kredenzt, was meinem Lebenswandel doch recht angenehm entgegen kommt.

Das POS geht innenarchitektonisch, zumindest nach meinem Empfinden, einen angenehmen Grenzgang zwischen stylischer Coolness und gemütlichem Herumgnotzen. Der operngassenseitige Herumlümmelbereich ist einfach unüberbietbar. Wer früh kommt lümmelt zuerst, das ist die Devise. Ausserdem gibt's in unregelmässigen Abständen neue Bilder an den Wänden und traumhafte Blumenarrangements von der unweit gelegenen Unternehmung "blumenkraft". Und deren Erzeugnisse imponieren sogar mir altem Stahlbetonkonstrukteur.

Mein verlängertes, ehemaliges Wohnzimmer also. *SOIFZ* Dort kam ich auch erstmals in Kontakt mit "PG Tips", einem Tee aus England. Eigentlich ein ziemlich einfacher Schwarztee, aber er wird in absolut genial tetraedrische Sackerl eingefüllt. PG Tips erhält man nun also im POS mit Milch und Zucker und einem Cookie. Standardmässig. Und es gibt dort auch Cherry Coke, was ziemlich sehr super auf meinem Gaumen ankommt und ich rätsle, warum man um das Vanilla Coke so einen overrated hype aufgeführt hat, aber das Cherry Coke nur im POS und im Bobby's aufgetrieben werden kann.
Für einen zwangsweise Abstinenten wie mich ist das ein echtes Highlight jedenfalls. Aus alkoholischer Sicht kam ich dort mit einem genial verkauften Cocktail in Berührung: Man macht dort ein Gin Tonic und schmeisst noch ein oder zwei Gurkenscheiben dazu und nennt das ganze dann "Queen Mum". Find ich gut. Und man hat im Drink auch was zum Essen dabei. Man veräussert aber auch lecker Weine und lecker Essen. Besonders empfehlenswert sind die vielen Bagel-Variationen, die man von simpel (Thunfisch) bis komplex (Lachs) und tränentreibend (Pastrami mit Dijon-Senf) haben kann. Viele Zwischenstufen möglich.

Das POS liegt also an der Kreuzung Operngasse/Schleifmühlgasse im 4ten Bezirk und ist dadurch nicht nur in eine der Vergnügungsmeilen schlechthin im 4ten eingebettet sondern gleichzeitig ein wesentlicher Bestandteil eines Lokalkonsortiums, das ich Johnnyperium (Johnny-Imperium) taufen möchte.
Da kam einer und machte englisch/irische Gmüatlichkeit populär im 4ten Hieb. Und wenn er so weitermacht, gehört ihm bald die ganze Schleifmühlgasse. Aber dazu vielleicht ein andermal mehr.

da war ich von Freitag auf Samstag, schliesslich haben dort die heissgeliebten "Fuckhead" gespielt.
Fuckhead und das Fluc, die haben natürlich was gemeinsam - beide muss man mögen.
Fuckhead, weil sie eine Geräusch-Kulisse zaubern, die man nur mit sehr schlechtem Gewissen als "Musik" bezeichnen kann und häufig denk ich mir, es geht ihnen eh nicht ums Musikalische sondern sie brauchen halt irgendeine Untermalung für ihre Performances. Didi Bruckmayr und Mannen gaben jedenfalls mal wieder (fast) alles, fast deshalb, weil an besonders guten Tagen die berühmte Suspension-Show noch dazu kommt, das allseits geliebte "hängt.Didi.an.die.Decke".

Wurscht.

Das Fluc jedenfalls befindet sich in einer der übelsten Gegenden der Stadt, nämlich in den Bögen des Bahnhofes Wien Nord, aka "Praterstern". Das macht das Lokal zwar anfahrtstechnisch zum Traum (Schnellbahn, U-Bahn, Bim), umgebungsmässig aber zum Vorzeige-Jammer des jungen Jahrtausends. Sandler und seltsame Gestalten gibts hier zu Hauf.
Das Lokal selbst schaut aus wie ausgeraubt, nicht nur deshalb, weil viel der "Einrichtung" aus Bierkisten, Holzplatten und irgendwelchen Verpackungsbändern zusammengeflickt ist. Insgesamt ist das Fluc durchaus so, dass man im direkten Vergleich das Flex als "nobel" rezipiert.

Das Servierpersonal ist betont freundlich und weiß die Spezialitäten des Hauses mit einiger Akkuratesse auszuschenken. Als gezwungenermaßen alkoholfrei Dahinexistierender sind mir natürlich Afri-Cola und Himbeerkracherl im Gedächtnis, ich weiß aber auch, dass Wieselburger und Fluc-Bier (umetikettiertes Schremser) an die Durstigen gegen Entgelt verteilt werden.
Und gestern am Abend wurde dann der frisch aus L.A. angekommenen R. ein Selbstbausatz von Cola-Rot angeboten: Man nehme ein Achtel Rot, schenke es in einem 0,25-Becher aus und verkaufe dazu ein Flascherl Afri-Cola. Stilecht ohne Stil und auch ohne Stillettos.

Zusätzlich bespielt man auch die Fluc-Mensa, die so heisst, weil man bis vor kurzem dort alle Schüler und -innen zur Kollektivausspeisung hingeschleppt hat, die die schöne Walzerstadt zum Behufe der "Wienwoche" besucht haben. Wird vielleicht so mancher/manchem a Begriff sein, die Mensa am Praterstern. Jedenfalls: Die ist in der Hand vom Fluc und dieswochenends hat sich dort das noisecamp 3 days extreme electronic music abgespielt. und fuckhead, bitteschön, sind ja schon ein waunsinn. und aus linz.

Gerüchtehalber hörte ich, das Fluc würde zusperren oder zumindest auswandern - denn der Praterstern, dieses Schandfleckerl von einem Bahnhof, soll dank finanzieller Zuwendung der Österreichischen Reichsbahnen ÖBB in ein Schmuckstück (siehe dazu Ostbahn, Kurt: "Du bist der Stern vom Praterstern", erstmals 1985 erschienen auf "Ostbahn Kurti & die Chefpartie LIVE") verwandelt werden. Warad schod drum, tät der Kurtl jetzt sagen.

 
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