Begegnungen der anderen Art

Genauer:
Auf die Frage nach der Elchsalami nämlich. Siehe auch beigepacktes Bild. Ich hab die kleinen Dinger schon vor gut 3 Wochen mal in einem abendlichen Abenteuer der Marke "hab Hunger aber keinen Bock zu kochen - na schau ma mal was im Kühlschrank ist" aufgegessen.
Wie's geschmeckt hat?
Gut.
Genauer: Wie eine etwas würzigere Salami, saftig, aber sehr kräftig im Geschmack. Am ehesten vergleichbar mit Salami vom Hirsch, falls das schon mal wer gegessen hat. Nicht ganz so kratzig-tierisch wie Wildschweinsalami.
Ist ne nette Sache, die Elchsalami - wird wieder gekauft. Sobald ich mal wieder zu Ikea finde.
Fiercedragon - am Mi, 16. Feb. 2005, 22:48 - Rubrik: Begegnungen der anderen Art
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Es is ja so: Vor einiger Zeit hat man mir den Rucksack geklaut. Selbiger war erst wenige Wochen alt gewesen und ein Replacement für den Jahre alten, CI-Konformen.
Aus Protest ob solch schamloser Beraubung benutze ich seither ausschliesslich Billa-Sackerl zum Transport jener 7 Zwetschgen, die nicht in meine Hosentasche passen oder gefährlich in Hosentaschen zu transportieren sind (speaking of Filzstifte and stuff).
Vor wenigen Minuten dann folgendes: U6, Floridsdorf. Ein farbiger Augustin-Verkäufer deutet auf mein Billa-Sackerl, grinst von einem Ohr zum anderen, winkt mit den Augustins und schreit: "Billa-Sackl - COOOOL!"
Ankauf eines neuen Rucksacks wird dringend erwogen. Zwischenzeitlicher Umstieg auf Amadeus-Sackerl beschlossen.
Aus Protest ob solch schamloser Beraubung benutze ich seither ausschliesslich Billa-Sackerl zum Transport jener 7 Zwetschgen, die nicht in meine Hosentasche passen oder gefährlich in Hosentaschen zu transportieren sind (speaking of Filzstifte and stuff).

Vor wenigen Minuten dann folgendes: U6, Floridsdorf. Ein farbiger Augustin-Verkäufer deutet auf mein Billa-Sackerl, grinst von einem Ohr zum anderen, winkt mit den Augustins und schreit: "Billa-Sackl - COOOOL!"
Ankauf eines neuen Rucksacks wird dringend erwogen. Zwischenzeitlicher Umstieg auf Amadeus-Sackerl beschlossen.
Fiercedragon - am Mo, 14. Feb. 2005, 18:34 - Rubrik: Begegnungen der anderen Art
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Arbeitskollegin S. besteht darauf, dass ihre Männer größer sind als sie.
Klar, die meisten Frauen wollen einen Mann, der größer ist als sie - das hat mit dem Anlehnen, Geborgenheit und Beschützt-sein zu tun und ist somit genetisches Programm.
Mal davon abgesehen, dass manche Größenunterschiede schmerzhaft und beziehungshinderlich sind (man stelle sich die 1,55 Dame mit dem 2 Meter-Hünen vor - küssen nur nach vorheriger Ankündigung...).
S. besteht darauf, dass der größer ist!
Gleich große wie ich bzw. kleinere haben da "kane Meter".
Das Problem ist ja ein genetisches: die heutige Jugend wird immer größer, so als ob sie mit Substral gedüngt würden. Nun ist die Nichte der S., die N., zarte 14, wie ich glaube, und ist inzwischen schon größer als S., und die ist so groß wie ich, nämlich 1,75. S. sagt aber zu N. noch immer "meine kleine Nichte", obwohl sie zentimetermässig voll abstinkt gegen den Nachwuchs ihres Bruders.
Worauf ich eigentlich raus will: Heute sah ich beim Billa einen Nachbarn von mir, und der ist locker über 2 Meter groß. Würde somit S.'s Größendiktat voll erfüllen. Auch ein paar Muckis hätte er zu bieten.
Wenn man ihm aber so zuschaut, hat man eher das Gefühl, dass seine Extremitäten zwar am rechten Fleck montiert wurden, aber dem User keine Gebrauchsanleitung oder Einschulung gegeben wurde. "Kläglich" würde als Beschreibung ganz gut passen. Ich bin mir sicher, das würd die S. dann auch wieder nicht brauchen.
Und an ihrem Geburtstag heute schon gar nicht.
Happy *-day!
Klar, die meisten Frauen wollen einen Mann, der größer ist als sie - das hat mit dem Anlehnen, Geborgenheit und Beschützt-sein zu tun und ist somit genetisches Programm.
Mal davon abgesehen, dass manche Größenunterschiede schmerzhaft und beziehungshinderlich sind (man stelle sich die 1,55 Dame mit dem 2 Meter-Hünen vor - küssen nur nach vorheriger Ankündigung...).
S. besteht darauf, dass der größer ist!
Gleich große wie ich bzw. kleinere haben da "kane Meter".
Das Problem ist ja ein genetisches: die heutige Jugend wird immer größer, so als ob sie mit Substral gedüngt würden. Nun ist die Nichte der S., die N., zarte 14, wie ich glaube, und ist inzwischen schon größer als S., und die ist so groß wie ich, nämlich 1,75. S. sagt aber zu N. noch immer "meine kleine Nichte", obwohl sie zentimetermässig voll abstinkt gegen den Nachwuchs ihres Bruders.
Worauf ich eigentlich raus will: Heute sah ich beim Billa einen Nachbarn von mir, und der ist locker über 2 Meter groß. Würde somit S.'s Größendiktat voll erfüllen. Auch ein paar Muckis hätte er zu bieten.
Wenn man ihm aber so zuschaut, hat man eher das Gefühl, dass seine Extremitäten zwar am rechten Fleck montiert wurden, aber dem User keine Gebrauchsanleitung oder Einschulung gegeben wurde. "Kläglich" würde als Beschreibung ganz gut passen. Ich bin mir sicher, das würd die S. dann auch wieder nicht brauchen.
Und an ihrem Geburtstag heute schon gar nicht.
Happy *-day!
Fiercedragon - am Sa, 12. Feb. 2005, 21:23 - Rubrik: Begegnungen der anderen Art
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Der zehnte Wiener Gemeindebezirk zeigte mir heute mal wieder, was er so alles an Überraschungen bereit hält.
Zunächst stand mir in der Straßenbahn ein Farbiger gegenüber ("Österreicher afrikanischer Herkunft" sagt man da auf PC, glaub ich). Der gab merkwürdige Geräusche von sich, während er verzweifelt versuchte, eine Telefonnummer in sein Handy einzutippen und anzurufen. Ich wusste nicht, ob das ein Gewinsel, ein Gewimmer sein soll. Erst langsam dämmerte mir, dass der vor sich hin sang. Warum er sich aber so elendiglich schwer tat, diese Telefonnummer in sein Handy einzutippen, wurde mir erst dann klar, als ich seine karnickel-roten Augen sah. Mein Gott, der Typ war ja bis über beide Ohren zugekifft!
Dann, wieder in der Straßenbahn, steigt einer ein. Alter: geschätzte 70. Rüstige 70. Aber eine glutrote Schnapsnase. Und hat nix besseres zu tun, als die anwesende Pensionistinnenversammlung lautstark über einen längst vergangenen Opernbesuch aufzuklären und sein anschliessendes Gespräch mit Helmut Zilk. Und obwohl die Vorstellung damals sagenhaft gut gewesen sein soll (16 Vorhäng hat's geben! Und an Abblaus, i sog ihna...) hat der Zilk kein gutes Wort dafür gefunden.
Als krönenden Abschluß noch das bei mir im Haus gelegene Café Bellini. Aus ebendiesem torkeln 4 besoffene Gestalten heraus, unsinniges Zeug lallend, verfolgt von der Kellnerin: "Es brauchts goa nimma kumma, schleicht's eich! Waun i nu an vo eich do harinad siech..."
Muß weg.
Bald.
Für immer.
Zunächst stand mir in der Straßenbahn ein Farbiger gegenüber ("Österreicher afrikanischer Herkunft" sagt man da auf PC, glaub ich). Der gab merkwürdige Geräusche von sich, während er verzweifelt versuchte, eine Telefonnummer in sein Handy einzutippen und anzurufen. Ich wusste nicht, ob das ein Gewinsel, ein Gewimmer sein soll. Erst langsam dämmerte mir, dass der vor sich hin sang. Warum er sich aber so elendiglich schwer tat, diese Telefonnummer in sein Handy einzutippen, wurde mir erst dann klar, als ich seine karnickel-roten Augen sah. Mein Gott, der Typ war ja bis über beide Ohren zugekifft!
Dann, wieder in der Straßenbahn, steigt einer ein. Alter: geschätzte 70. Rüstige 70. Aber eine glutrote Schnapsnase. Und hat nix besseres zu tun, als die anwesende Pensionistinnenversammlung lautstark über einen längst vergangenen Opernbesuch aufzuklären und sein anschliessendes Gespräch mit Helmut Zilk. Und obwohl die Vorstellung damals sagenhaft gut gewesen sein soll (16 Vorhäng hat's geben! Und an Abblaus, i sog ihna...) hat der Zilk kein gutes Wort dafür gefunden.
Als krönenden Abschluß noch das bei mir im Haus gelegene Café Bellini. Aus ebendiesem torkeln 4 besoffene Gestalten heraus, unsinniges Zeug lallend, verfolgt von der Kellnerin: "Es brauchts goa nimma kumma, schleicht's eich! Waun i nu an vo eich do harinad siech..."
Muß weg.
Bald.
Für immer.
Fiercedragon - am Do, 10. Feb. 2005, 23:41 - Rubrik: Begegnungen der anderen Art

Wien - Leopoldstadt.
In der Fensterscheibe eines ganz normalen Kaffeehauses.
Was es mit den "Einzelkabinen" im Kontext "Internet" genau auf sich hat kann ich nicht sagen. Vielleicht damit beim Einkauf bei amazon kein anderer lange Zähne kriegt oder einem wer was auf e-bay wegsteigert... Who knows?
In der Fensterscheibe eines ganz normalen Kaffeehauses.
Was es mit den "Einzelkabinen" im Kontext "Internet" genau auf sich hat kann ich nicht sagen. Vielleicht damit beim Einkauf bei amazon kein anderer lange Zähne kriegt oder einem wer was auf e-bay wegsteigert... Who knows?
Fiercedragon - am Sa, 5. Feb. 2005, 13:19 - Rubrik: Begegnungen der anderen Art
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Der Wiener (lies gleichzeitig: die WienerIN) sagt von sich selbst, dass er ein vollst netter Mensch ist und sozial, freundlich etc. Siehe dazu im Lexikon "Wienerherz, goldenes".
Stimmt aber nicht.
Geflunkert und erlogen.
Bitte, ich muß es wissen, denn ich bin de iure selbst einer. Ein echter Wiener würde mich aber bestenfalls belächelnd einen "Zuagraasten" nennen, weil ich nicht hier geboren wurde. Das hat nix mit Ausgrenzung zu tun, man nimmt sowas einfach nur genau.
Heute Mittag hörte ich nun also eine Wienerin beim Billa ums Eck ihre Einkäufe erledigte, an Wurst-, Käse- und Brottheke. Und dort fiel das mir ungeläufige Wort:
Gemsma
Gemsma 3 Kornspitz.
HÄ?!?
Achso! "Geben Sie mir" soll das heissen!
Das unter zivilisierten Menschen durchaus noch immer übliche "Bitte" ist wohl der letzten Umstrukturierung geopfert worden.
Naja. Wien halt.
Stimmt aber nicht.
Geflunkert und erlogen.
Bitte, ich muß es wissen, denn ich bin de iure selbst einer. Ein echter Wiener würde mich aber bestenfalls belächelnd einen "Zuagraasten" nennen, weil ich nicht hier geboren wurde. Das hat nix mit Ausgrenzung zu tun, man nimmt sowas einfach nur genau.
Heute Mittag hörte ich nun also eine Wienerin beim Billa ums Eck ihre Einkäufe erledigte, an Wurst-, Käse- und Brottheke. Und dort fiel das mir ungeläufige Wort:
Gemsma
Gemsma 3 Kornspitz.
HÄ?!?
Achso! "Geben Sie mir" soll das heissen!
Das unter zivilisierten Menschen durchaus noch immer übliche "Bitte" ist wohl der letzten Umstrukturierung geopfert worden.
Naja. Wien halt.
Fiercedragon - am Sa, 29. Jan. 2005, 21:08 - Rubrik: Begegnungen der anderen Art

Am Matzleinsdorfer Platz (z. B.) hängt ein Plakat, das die bereits erwähnte Bettina Rheims-Retro ankündigt. (Vernissage war gestern abend, seit heute hat die Ausstellung geöffnet.) Auf dem Plakat ist, siehe Bild, das 1995er 'Showgirls'-Sujet - ein Extreme Close-Up von Gina Gershon und Elizabeth Berkley beim Küssen. Wobei Liz grad sanft in Gina's Unterlippe beißt *keuch* Ich kenne nur ganz wenige Frauen, die das gut können - sie sind die Elite der Gut-Küssen-Könnerinnen. Was mich dran erinnert dass ich... *hachsoifzh* Denkanbaseballdenkanbaseball!!
Ausserdem (Themenwechsel): unabsichtlich, einfach nur weil grad auffällig, mache ich eine Vergleichsstudie der Postwurfsendungen in 1020 und 1100 Wien. Man glaubt es kaum, aber die Unterschiede sind vorhanden und beträchtlich!
Erstens bringt der Postler in 1020 exakt immer nur 1 Prospekt pro Sorte und Haushalt. In 1100 bringt er traditionell 2 Billa- und bis zu 3 Niedermeyer-Zettel. Was glaubt der eigentlich, wieviele Leute auf 37 qm wohnen?! Diese Ungenauigkeit auf niedrigen I.Q. oder erhöhten Alkoholkonsum zurückzuführen ist zwar unfair, aber dennoch naheliegend. Ausserdem gibts ein voll arges Gefälle, was den Inhalt der Postwurfsendungen betrifft. Ich bekomme im 10ten grad mal Prospekte von Baumax, Hornbach, Niedermeyer und allen Lebensmittelketten. Im 2ten wird's schon gerne auch mal ein wenig intellektueller: Libro! Auch verreisen darf man als Leopoldstädter, als Favoritner sollte man eher daheimbleiben (und heimwerken *hrhrhr*).
Jetzt frag ich mich natürlich: Wie bewusst steuern das die entsprechenden Unternehmen wirklich? Futter, Heimwerken und Unterhaltungselektronik im Prolobezirk, Bücher und Reisen nur in den "besseren" Bezirken...?
Ausserdem (Themenwechsel): unabsichtlich, einfach nur weil grad auffällig, mache ich eine Vergleichsstudie der Postwurfsendungen in 1020 und 1100 Wien. Man glaubt es kaum, aber die Unterschiede sind vorhanden und beträchtlich!
Erstens bringt der Postler in 1020 exakt immer nur 1 Prospekt pro Sorte und Haushalt. In 1100 bringt er traditionell 2 Billa- und bis zu 3 Niedermeyer-Zettel. Was glaubt der eigentlich, wieviele Leute auf 37 qm wohnen?! Diese Ungenauigkeit auf niedrigen I.Q. oder erhöhten Alkoholkonsum zurückzuführen ist zwar unfair, aber dennoch naheliegend. Ausserdem gibts ein voll arges Gefälle, was den Inhalt der Postwurfsendungen betrifft. Ich bekomme im 10ten grad mal Prospekte von Baumax, Hornbach, Niedermeyer und allen Lebensmittelketten. Im 2ten wird's schon gerne auch mal ein wenig intellektueller: Libro! Auch verreisen darf man als Leopoldstädter, als Favoritner sollte man eher daheimbleiben (und heimwerken *hrhrhr*).
Jetzt frag ich mich natürlich: Wie bewusst steuern das die entsprechenden Unternehmen wirklich? Futter, Heimwerken und Unterhaltungselektronik im Prolobezirk, Bücher und Reisen nur in den "besseren" Bezirken...?
Fiercedragon - am Do, 20. Jan. 2005, 11:22 - Rubrik: Begegnungen der anderen Art
Eigentlich bin ich nur hingefahren, weil das dortige Postamt 1150 eines der wenigen mit extrem liberalen Öffnungszeiten ist. Montag bis Sonntag, täglich 0700 bis 2200 - das steht einfach für sich. Mit anderen Worten: ich war in Sachen Webshop unterwegs.
So eine Reise zum Westbahnhof triggert eine ganz ordentliche Emotions- und Erinnerungskaskade. Beachtlich, was ich hier schon alles gesehen und erlebt habe.
Die paradoxe Reise mit K. nach Ungarn - von Wien West nach Budapest Ost.
Unzählige Male jemanden zum Bahnsteig bringen, Abschied nehmen. Manchmal inklusive Tränen. (Ich bin ganz schlecht im Abschied nehmen. Allein seit ich Renee kenne verbessert sich da was bei mir - die Frau ist so häufig unterwegs, dass ich teilweise gar nicht mitbekomme, dass sie nicht da war. Das wirft ein völlig neues, "unnötiges" Licht aufs Abschiednehmen.)
Menschen abholen vom Zug. Freude. Wiedersehensfreude. Ganz selten aber auch:"Schaaas. I mag ned zum Bahnhof fahren und blöd warten."
Selber wegfahren oder ankommen. Weit weg fahr ich ja eh nie. Das ist auch gut so. Wien braucht mich.
Dann gibts natürlich auch noch die Veränderung. Die ÖBB haben ja signifikante Kohle in den Westbahnhof gepumpt. Drum schaut es dort auch ein bisschen besser aus als, sag ma, am Praterstern. Dort gibts nicht nur die Lounge für Vorteilskartenbesitzer, es gibt erwähntes Postamt. Es gibt WLAN-Accesspoints. Undundund. Flatscreens, wo die Zugauskünfte obenstehen. A waunsinn.
Früher, da ich dem Nikotine noch nicht entsagt hatte, war die ortsansässige Trafik eine Segnung unvorstellbarer Natur. Die hat nämlich nicht nur einfach offen, wenn andere längst zu haben, nein! - die haben auch noch alles, was einem den Abend retten kann. Auch Wuzltabak und Papierl.
Der dortige Supermarkt konnte auch bereits das eine oder andere Mal aus der Patsche helfen.
Total wichtig als ich von der Provinz nach VIE kam war die Entdeckung, dass man in der Anonymität der Großstadt in Verbindung mit übergroßer Auswahl ganz easy an jedes beliebige Pornomagazin der Welt kommen konnte. Hier prägend war für mich das Zeitungsgschäft am Westbahnhof. Mir sind die Augen förmlich aus der Verankerung gepoppt. Was es da alles gab - von "*n*le Teens" bis "XXX Film Reviews" war alles vertreten, von dem ich bis dahin nur gerüchtehalber gehört hatte - und noch vielviel mehr. Inzwischen ist aus dem Zeitschriftenhandel auch eine kleine, gar nicht so schlechte Buchhandlung geworden. Vor allem eine unüblich große Sektion an Audiobooks findet man dort. Heute wurde mir bewußt, daß ich dort noch nie ein einziges Buch gekauft habe. Ich beschloß in spontaner Reue, mich zu bessern, und kaufte um 5,10 Euronen Dürrenmatt's "Der Richter und sein Henker". Nicht weil ich's nicht kenne (ich hab alle Werke von old Friedl gelesen, was schreib ich, aufgefressen hab ich sie!), sondern weil mir meins irgendwie abhanden kam. Vielleicht sollte ich mir wirklich aufschreiben, wem ich was borge.
So ein Bahnhof zieht natürlich auch immer ein bissl finstere Gestalten an (und da mein ich nicht mal mich selbst). Vor vielen Jahren war die Gegend rund um den Westbahnhof das Rotlichtmilieu der Stadt, bevor man die Sache dezentralisiert hat und auf den Gürtel und das Stuwerviertel umverteilt hat. Sandler, Junkies, Freaks und anderes Gelichter gibts noch immer, aber die sind 'mostly harmless'. Solang man denen nicht blöd kommt kommen die einem auch nicht blöd.
Die wahrscheinlich irrste Geschichte hab ich dort für etwa 2 Sekunden gesehen, und in dem Moment wo ich sie sah hatte ich sie nicht einmal bewusst mitbekommen. Erst Minuten später sickerte in mein Bewusstsein durch, was da passiert war.
Gegenüber vom vorhin erwähnten Zeitungsshop gibt es heute einen Pizzaecken-Takeaway. Früher war da bloß eine Nische mit einigen öffentlichen Telefonen. Genau dort sah ich, es war ein warmer Spätfrühlingstag vor etwa 5 Jahren, ein Mädl mit ihrem Freund herumknutschen. Schon immer hatte ich dieses unglaubliche Talent, mir innerhalb von Sekundenbruchteilen Details merken zu können, die andere nie bemerken würden. Das Chemiestudium hat das sicher noch verbessert.
Ok. Da war ein Altersunterschied zwischen den beiden, zugegeben. Sie wird wohl Mitte 20 gewesen sein, er Mitte 30. Die Outfits waren eher inkompatibel - er im dunkelblauen Anzug, sie im Lederrock. Ein ganz kleines bisschen zu verrucht, zu schlampig für ihn und für die Gegend sowieso. Sie küssten ziemlich leidenschaftlich, voll Emotionen und Drang. Die beiden gehören zusammen, das sah man sofort. Komisch, dass sie so merkwürdig verdreht zueinander dastanden - also wenn ich jemanden küsse dann steh ich direkt vor derjenigen, nicht irgendwie seitlich.
Das Detail, das ein bissl gebraucht hat, bis ichs geschnallt habe: die Lederberockte hatte den Schwanz des Anzugträgers in der Hand und holte ihm in der vermeintlichen Diskretion der Nische, aber dennoch öffentlich, einen runter.
Westbahnhof, world of wonders.
So eine Reise zum Westbahnhof triggert eine ganz ordentliche Emotions- und Erinnerungskaskade. Beachtlich, was ich hier schon alles gesehen und erlebt habe.
Die paradoxe Reise mit K. nach Ungarn - von Wien West nach Budapest Ost.
Unzählige Male jemanden zum Bahnsteig bringen, Abschied nehmen. Manchmal inklusive Tränen. (Ich bin ganz schlecht im Abschied nehmen. Allein seit ich Renee kenne verbessert sich da was bei mir - die Frau ist so häufig unterwegs, dass ich teilweise gar nicht mitbekomme, dass sie nicht da war. Das wirft ein völlig neues, "unnötiges" Licht aufs Abschiednehmen.)
Menschen abholen vom Zug. Freude. Wiedersehensfreude. Ganz selten aber auch:"Schaaas. I mag ned zum Bahnhof fahren und blöd warten."
Selber wegfahren oder ankommen. Weit weg fahr ich ja eh nie. Das ist auch gut so. Wien braucht mich.
Dann gibts natürlich auch noch die Veränderung. Die ÖBB haben ja signifikante Kohle in den Westbahnhof gepumpt. Drum schaut es dort auch ein bisschen besser aus als, sag ma, am Praterstern. Dort gibts nicht nur die Lounge für Vorteilskartenbesitzer, es gibt erwähntes Postamt. Es gibt WLAN-Accesspoints. Undundund. Flatscreens, wo die Zugauskünfte obenstehen. A waunsinn.
Früher, da ich dem Nikotine noch nicht entsagt hatte, war die ortsansässige Trafik eine Segnung unvorstellbarer Natur. Die hat nämlich nicht nur einfach offen, wenn andere längst zu haben, nein! - die haben auch noch alles, was einem den Abend retten kann. Auch Wuzltabak und Papierl.
Der dortige Supermarkt konnte auch bereits das eine oder andere Mal aus der Patsche helfen.
Total wichtig als ich von der Provinz nach VIE kam war die Entdeckung, dass man in der Anonymität der Großstadt in Verbindung mit übergroßer Auswahl ganz easy an jedes beliebige Pornomagazin der Welt kommen konnte. Hier prägend war für mich das Zeitungsgschäft am Westbahnhof. Mir sind die Augen förmlich aus der Verankerung gepoppt. Was es da alles gab - von "*n*le Teens" bis "XXX Film Reviews" war alles vertreten, von dem ich bis dahin nur gerüchtehalber gehört hatte - und noch vielviel mehr. Inzwischen ist aus dem Zeitschriftenhandel auch eine kleine, gar nicht so schlechte Buchhandlung geworden. Vor allem eine unüblich große Sektion an Audiobooks findet man dort. Heute wurde mir bewußt, daß ich dort noch nie ein einziges Buch gekauft habe. Ich beschloß in spontaner Reue, mich zu bessern, und kaufte um 5,10 Euronen Dürrenmatt's "Der Richter und sein Henker". Nicht weil ich's nicht kenne (ich hab alle Werke von old Friedl gelesen, was schreib ich, aufgefressen hab ich sie!), sondern weil mir meins irgendwie abhanden kam. Vielleicht sollte ich mir wirklich aufschreiben, wem ich was borge.
So ein Bahnhof zieht natürlich auch immer ein bissl finstere Gestalten an (und da mein ich nicht mal mich selbst). Vor vielen Jahren war die Gegend rund um den Westbahnhof das Rotlichtmilieu der Stadt, bevor man die Sache dezentralisiert hat und auf den Gürtel und das Stuwerviertel umverteilt hat. Sandler, Junkies, Freaks und anderes Gelichter gibts noch immer, aber die sind 'mostly harmless'. Solang man denen nicht blöd kommt kommen die einem auch nicht blöd.
Die wahrscheinlich irrste Geschichte hab ich dort für etwa 2 Sekunden gesehen, und in dem Moment wo ich sie sah hatte ich sie nicht einmal bewusst mitbekommen. Erst Minuten später sickerte in mein Bewusstsein durch, was da passiert war.
Gegenüber vom vorhin erwähnten Zeitungsshop gibt es heute einen Pizzaecken-Takeaway. Früher war da bloß eine Nische mit einigen öffentlichen Telefonen. Genau dort sah ich, es war ein warmer Spätfrühlingstag vor etwa 5 Jahren, ein Mädl mit ihrem Freund herumknutschen. Schon immer hatte ich dieses unglaubliche Talent, mir innerhalb von Sekundenbruchteilen Details merken zu können, die andere nie bemerken würden. Das Chemiestudium hat das sicher noch verbessert.
Ok. Da war ein Altersunterschied zwischen den beiden, zugegeben. Sie wird wohl Mitte 20 gewesen sein, er Mitte 30. Die Outfits waren eher inkompatibel - er im dunkelblauen Anzug, sie im Lederrock. Ein ganz kleines bisschen zu verrucht, zu schlampig für ihn und für die Gegend sowieso. Sie küssten ziemlich leidenschaftlich, voll Emotionen und Drang. Die beiden gehören zusammen, das sah man sofort. Komisch, dass sie so merkwürdig verdreht zueinander dastanden - also wenn ich jemanden küsse dann steh ich direkt vor derjenigen, nicht irgendwie seitlich.
Das Detail, das ein bissl gebraucht hat, bis ichs geschnallt habe: die Lederberockte hatte den Schwanz des Anzugträgers in der Hand und holte ihm in der vermeintlichen Diskretion der Nische, aber dennoch öffentlich, einen runter.
Westbahnhof, world of wonders.
Fiercedragon - am Mo, 17. Jan. 2005, 21:50 - Rubrik: Begegnungen der anderen Art
Die Öffis sind nach wie vor meine große, persönliche Wonderwall. So saß mir gestern spätabends im 65er ein beminirocktes Zündhölzl gegenüber, das mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit Christl "die Pop-Seuche" Stürmer gewesen sein dürfte. Fazit aus meiner Sicht: sie braucht ne neue Kosmetikerin. Selten so hässliche aufpickte Nägel gesehen.
Heute früh dann erschrecken mich die Wiener Linien mit einer Durchsage, dass sie mir einen guten Morgen wünschen und einen angenehmen Tag. Was ich, inhaltlich, sehr freundlich finde! Aber wenn das noch einmal diese seltsame Stimme mit dem voll krassen "Meidlinger L" macht könnte es leicht sein, dass mir spontan das Frühstück aus dem Gesicht fällt.
Addendum: Solche kranken Sachen verbitte ich mir auch. Vehement.
Heute früh dann erschrecken mich die Wiener Linien mit einer Durchsage, dass sie mir einen guten Morgen wünschen und einen angenehmen Tag. Was ich, inhaltlich, sehr freundlich finde! Aber wenn das noch einmal diese seltsame Stimme mit dem voll krassen "Meidlinger L" macht könnte es leicht sein, dass mir spontan das Frühstück aus dem Gesicht fällt.
Addendum: Solche kranken Sachen verbitte ich mir auch. Vehement.
Fiercedragon - am Do, 13. Jan. 2005, 08:33 - Rubrik: Begegnungen der anderen Art
1 Packung Mozarella
+ 2 Handvoll Tomaten
+ jede Menge frisch gezupftes Basilikum
+ Oliver-Öl, Salz, Pfeffer
--------------------------------------------------
emotionaler Instant-Sommer
+ 2 Handvoll Tomaten
+ jede Menge frisch gezupftes Basilikum
+ Oliver-Öl, Salz, Pfeffer
--------------------------------------------------
emotionaler Instant-Sommer
Fiercedragon - am Mo, 10. Jan. 2005, 10:40 - Rubrik: Begegnungen der anderen Art